„Wie man schon aus unserem Namen herauslesen kann, haben wir als Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren den Selbstanspruch, nicht nur ein auf Deutschland begrenzter Verband zu sein. Vielmehr repräsentieren wir die Veranstaltungslocations des gesamten deutschsprachigen Raums.

Der Großteil unserer rund 600 Mitglieds-Locations liegt in Deutschland und gerade in der hinter uns liegenden Corona-Krise mussten wir aus Kapazitätsgründen die politische Arbeit auf die Lage in Deutschland begrenzen. Die Zeiten haben sich nun gebessert und wir möchten wieder verstärkt für alle unsere Mitglieder einen Mehrwert bieten.

Aktuell erarbeiten wir daher eine Strategie, wie wir zukünftig noch besser auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Mitglieder in Österreich, der Schweiz und den angrenzenden Gebieten eingehen können. Bei unseren Vorstandswahlen konnten wir zudem den Posten des ‚Beisitzers für die Wahrnehmung internationaler Belange‘ wieder besetzen.

Ein stärkerer Fokus auf die nichtdeutschen Mitglieder des Verbands ist mir schon aufgrund meines persönlichen Hintergrundes ein besonderes Anliegen. Als gebürtiger Südtiroler, der längere Zeit in Österreich gelebt hat, liegt es nahe, dass ich meinen Blick nicht nur auf dem deutschen Markt fokussiere, sondern dass wir die Veranstaltungs-Centren im europäischen Sinne in ihrer Vielfalt vereinen und repräsentieren können.“

DACH-Region ist weltweit Spitzenreiter in der Veranstaltungsbranche

„Die Entwicklung der Veranstaltungswirtschaft im Nachgang an die für unsere Branche verheerende Corona-Krise ist durchaus erfreulich. Im gesamten DACH-Raum gehen die Zahlen nach oben und wir rechnen damit, dass im aktuell laufenden Geschäftsjahr vielerorts wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht oder sogar übertroffen werden kann.

Dabei muss sich der deutschsprachige Raum auch international keinesfalls verstecken, vor allem wenn wir ihn als Einheit denken, denn nirgends finden mehr Meetings und Business-Events statt als in der DACH-Region: Deutschland, Österreich und Schweiz übertrumpfen gemeinsam selbst die USA und sind im MICE-Sektor die weltweite Nummer Eins!

Während das Meeting-Geschäft blüht, gibt es im Bereich der Kultur-/Entertainment- und Sport-Veranstaltungen durchaus noch Potential. Wir sehen gerade im Blick auf die USA, aber auch im europäischen Ausland, einen starken Anstieg der Branche, der auch mit großen Investments zusammenhängt. Vielerorts sprießen dort neue Arenen und Stadien aus dem Boden – auf dem modernsten Stand in Investitionen der Technik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Um die Stellung im MICE-Geschäft zu zementieren und auch im Kultur- und Sportbereich international aufzuschließen, dürfen wir uns auf der aktuellen Situation nicht ausruhen, denn auch in der Veranstaltungsbranche gilt: Stillstand ist tödlich.

Ein gelungenes Konzept dafür hat das Austrian Convention Bureau (ACB) in Zusammenarbeit mit Österreich Werbung, der Wirtschaftskammer Österreich und dem Wirtschaftsministerium entwickelt: die MEET IN AUSTRIA Initiative. Eine solche Zusammenarbeit brauchen wir auch in Bezug auf den Sport- und Entertainment-Sektor!“

Was die Veranstaltungswelt von der Politik erwartet

„Bei den Investitionen, die aus unserer Sicht zukunftsentscheidend sein werden, ist auch die Politik in den DACH-Ländern als Unterstützer gefragt. Energetische Sanierungen und nachhaltige Umbauten bereits bestehender Veranstaltungsstätten, aber auch der Bau von neuen Veranstaltungs-Centren müssen von staatlicher Seite gefördert und finanziell unterstützt werden. Dabei behalten wir bei solchen Investitionen immer die sogenannte ‚Twin Transformation‘ im Blick, d.h. wir denken die nachhaltige und die digitale Transformation der Veranstaltungslocations zusammen. Nur so können wir die Branche fit für die Zukunft machen. Wie das in der deutschsprachigen Veranstaltungswelt aussehen kann, werden wir am 24. und 25. Februar 2025 bei der „Sustainable Events Conference“ (SECON) gemeinsam eruieren.

Allgemein gilt: Die Unterstützung und die Gesprächsbereitschaft der Politik, die der Branche während der Corona-Krise zukam, darf jetzt keinesfalls wieder abreißen. Um diesen Draht nicht zu verlieren, brauchen wir Ansprechpersonen für die Veranstaltungsbranche in den Regierungen der DACH-Länder, den verschiedenen Parteien und nicht zuletzt auf EU-Ebene!

Die Politik muss endlich verstehen: Veranstaltungs-Centren sind nicht nur gewinnbringend, sondern auch für das gesellschaftliche Zusammenleben unersetzbar: Sie schaffen Begegnung, Austausch, Erinnerungen und bringen Menschen zusammen!“

Foto: Christof-Mattes

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